Page 10 - Vegan-Backbuch-Kupferfuchs
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DAs kleine 1x1
des bAckens
Als ich damals im Rahmen meines Küchen-Chaos auf YouTube mit dem Backen anfing, wusste ich zunächst gar nicht, welche Zutaten sich besonders gut eignen und was man eigentlich so alles benötigt. Mittlerweile habe ich aber einen für mich ziemlich guten Überblick, den ich mit euch auf den nachfolgenden Seiten teilen möchte.
Allgemein
Grundsätzlich schaue ich bei den meisten Produkten auf die Qualität, die Beschaffenheit und das Herkunftsland. Dabei ist es mir aus ökologischer Hinsicht wichtig, zu- nächst auf regionale Produkte zu setzen. Klar, wenn es ein Avocado-Kuchen sein soll, wird es schwierig, da ich noch nie Avocado-Bäume in Deutschland gesehen habe ;)!
Öle
Beim Backen setze ich meist auf pflanzliche Öle wie Raps- oder Leinöl. Darf es etwas nussiger sein, verwende ich Walnussöl. Sollte etwas heiß gebraten werden, nehme
ich sehr gerne Sesamöl, was ebenfalls etwas nussiger schmeckt. Möchtet ihr besondere Qualität, dann ver- wendet native Ölen, die schonend ohne zusätzliche Hitze gewonnen werden. Sie werden quasi „kaltgepresst“ und auf diesem Wege bleiben mehr Vitamine enthalten. Native Öle eignen sich jedoch weniger zum Braten, da sie schnell qualmen.
Gewürze
Ohne die richtigen Gewürze macht das Leben doch nur halb so viel Spaß. Fest in meinem Fundus sind: Zimt, Muskatnuss, gemahlene Nelken, Kardamom, Anis, aber auch Dinge, die man nicht direkt mit Backen assoziiert, wie Ingwer oder Kurkuma.
Wie auch bei vielen anderen Dingen: Die Gewürze in meinen Rezepten sind oft optional und ein Vorschlag statt fester Regel und ihr könnt hier auch gerne variieren. Mein absolutes Lieblingsgewürz bleibt so oder so Zimt :D!
Mehlsorten
Als ich zum ersten Mal wissentlich vor dem Mehlregal im Supermarkt stand, war ich komplett überfordert.
Nicht nur, dass es gefühlt 100 unterschiedliche Mehle aus Weizen, Dinkel oder Soja gibt - nein, die meisten von ihnen haben auch noch eine Typ-Nummer am Ende. Die Verwirrung war komplett. Doch auch hier habe ich mittler- weile einen guten Überblick.
Zunächst zu den Zahlen: Weizenmehl lässt sich zum Bei- spiel in die Typen 405, 550, 812, 1050 und 1600 einteilen. Die Zahl am Ende gibt dabei den Ausmahlungsgrad und Gehalt an Mineralstoffen an. Weizenmehl vom Type 405 enthält so beispielsweise 405 Milligramm Mineralien pro 100 Gramm Mehl, wobei der tatsächliche Gehalt abweichen kann. Das bedeutet: Je höher die Zahl, desto mehr der gesundheitlich wertvollen Inhaltsstoffe kommen im Ge- treideprodukt vor. Neben dem Mineraliengehalt steigt mit dem Ausmahlungsgrad auch die Menge an Ballaststoffen, B-Vitaminen und pflanzlichem Eiweiß.
Ich verwende recht häufig Dinkelmehl aufgrund einer leicht nussige Geschmacksnote und auch Roggenmehl. Jedoch ist das auch oft von der Farbe abhängig, da die Mehle ent- sprechend Anteil am Gesamtlook des Teigs haben.
Eine gesunde Alternative stellt Mehl aus Kichererbsen, Buchweizen oder auch Soja dar. Am gesündesten ist definitiv Vollkornmehl. Es hält erstens länger satt, regt die Verdauung an und wirkt sich zudem günstig auf den Blutzuckerspiegel aus.
Leidet ihr an einer Glutenunverträglichkeit, könnt ihr auch z.B. Reismehl, Mandelmehl oder Hanfmehl verwenden.
Ihr seht schon: DAS eine Mehl gibt es beim Backen nicht. Je nach Sorte variiert nämlich auch die Backeigenschaft. Ich für meinen Teil bin jedoch - bis auf kleinere Ausnah- men ;) - immer sehr gut mit Mehlen ausgekommen, die eine höhere Typen-Bezeichnung ausweisen. Und wenn‘s schnell gehen muss, reicht auch nach wie vor das ganz normale Weizenmehl.
Zuckersorten
Genau wie beim Mehl ist Zucker eine Wissenschaft für sich. Es gibt mittlerweile soooo viele Alternativen. Eines meiner größten Aha-Moment: Rohrzucker ist genauso „gesund” wie weißer Zucker, also gar nicht.
Gesündere Alternativen sind hier Kokosblüten-, Palm- oder Dattelzucker. Wichtig: Dattelzucker löst sich nicht in Flüssigkeiten auf, da er aus sehr klein gemahlenen Datteln besteht.
Ansonsten eignet sich auch Ahorn- oder Agavensirup perfekt zum Süßen. Solltet ihr Haustiere haben, verzich- te unbedingt auf Birkenzucker, auch als Xylit oder Xylitol bekannt. Denn: Dieser künstlicher Süßstoff ist u.a. hoch- gradig giftig für Hunde und Katzen und kann zu Leberver- sagen führen. Also Vorsicht :)!
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