Page 11 - Shaiko
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Natürlich kannte er durch das Schnorcheln einen großen Teil der Unterwasserbewohner. Doch jetzt, als er endlich tiefer hinunter tauchen konnte, hatte er das Gefühl, zum ersten Mal ein Teil des großen Meeres zu sein. Ein Teil des großen Ganzen, das sonst vor seinen Augen verborgen blieb.
Viel dunkler war es als beim Schnorcheln an der Wasser- oberfläche, aber gerade das machte es spannend und auf eine gewisse Weise mystisch und geheimnisvoll. Gomma zeigte im- mer wieder auf besondere Fische oder Pflanzen, und Koans Au- gen nahmen alles begierig auf. Er war bereits jetzt vollkommen fasziniert von dieser neuen Welt, die sich vor ihm erstreckte, und konnte sich nicht satt sehen an all den wunderbaren Pflan- zen und Tieren, die, jedes für sich, so perfekt auf das Leben un- ter Wasser eingerichtet waren, dass man dem großen Schöpfer, ganz egal wie man ihn nennen mochte, nur dankbar zunicken und ihm ein lautes „Gut gemacht!“ hätte zurufen wollen.
Koan und Gomma tauchten weiter hinaus, blieben aber immer in der Nähe ihrer Bucht, denn sie wollten abwarten, ob Shaiko sie besuchen würde.
Nicht weit entfernt sah Koan plötzlich einen riesigen Schwarm kleiner Fische auf sich zukommen. Das wollte er sich nicht entgehen lassen und schwamm vorsichtig näher heran, bis er sich inmitten von hunderten kleinen, wuselnden Fischen befand. Er drehte sich um, um Gomma zuzuwinken. Der hob ebenfalls die Hand, doch er beschrieb mit ausgestrecktem Zeigefinger einen Kreis über seinem Kopf, was „umkehren“ be- deutet. Koan begriff, dass Gomma ihn zurückholen wollte, und wunderte sich, denn die kleinen Fische waren doch keinesfalls gefährlich.
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