Page 15 - Shaiko
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„Nein.“ Shana versuchte, den Kloß in ihrem Hals zusammen mit den Tränen hinunterzuschlucken, doch es gelang ihr nicht ganz.
„Ich mache mir keine Sorgen“, presste sie mühsam hervor und sah aus dem Fenster, damit Esmaleya die dicke Träne nicht sehen konnte, die ihr in diesem Moment die Wange hinunterkullerte.
Esmaleya kniff die Augen zusammen: „Okay, Meermädchen. Du willst also nicht reden. Kein Problem. Dann fahren wir jetzt Koan abholen und danach zu Gomma. Einverstanden?“
„Ja.“ Shanas Stimme zitterte. „Danke.“
„Kein Problem.“ Esmaleya war besorgt. Irgendetwas sagte ihr, dass hier etwas im Gange war, das ihr nicht gefallen würde, aber sie wollte das Mädchen nicht zwingen, ihr etwas zu sagen, das offenbar ein Geheimnis war. Irgendwann würden die Kinder ihr sicher freiwillig davon erzählen, und so lange würde sie warten. Auch wenn es ihr beinahe das Herz zerriss, dabei zusehen zu müssen, wie der Kummer ihrem kleinen Meermädchen so offensichtlich schwer auf der Seele lag. Sie hoffte, Koan würde wissen, worum es ging, und könnte seiner kleinen Schwester helfen. Also schwieg sie und konzentrierte sich auf den Straßen- verkehr, um so schnell wie möglich zum Haus von Faris und dessen Eltern zu gelangen.
Aus lauter Sorge um Shana beeilte sich Esmaleya so, dass sie etwas zu schnell fuhr, um keine Zeit zu verlieren. Als sie bei Faris ankamen, war die Party offenbar noch im Gange, denn außer ihnen war noch niemand da, um Kinder abzuholen.
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